Dienstag, 21. Februar 2017

Fettlogik überwinden. Teil 6: Zwischenbilanz nach 20 Wochen.

Seit nunmehr 20 vollen Wochen zähle ich Kalorien.
Das nervt ganz schön, und geht auch nur, weil ich zur Zeit (fast immer) den ganzen Tag zu Hause bin.
Ich esse regelmäßig - weil das Kind regelmäßig essen muss - und nicht auswärts. Dadurch kann ich alles abwiegen, das meiste selbst kochen und insgesamt eine gute Kontrolle darüber behalten, was ich mir in den Mund stecke.
Selbst über die "schwierige" Weihnachtszeit bin ich so gekommen - auch wenn die Plätzchen abgezählt waren und größtenteils aus gekauften Spekulatius bestanden.
Dennoch gab es Tage, an denen ich nicht aufschreiben konnte - meist außerhäusige Einladungen, bei denen man weder nach dem genauen Rezept noch der aufgetischten Menge fragen konnte. Und obwohl ich an diesen Tagen wahrscheinlich kein Kaloriendefizit hatte, habe ich auch nicht maßlos über die Stränge geschlagen. Allerdings waren es aufgrund von Hochzeiten, Taufen, runden Geburtstagen und Weihnachtseinladungen insgesamt seit Oktober etwa 25 Tage, also fast vier volle Wochen, an denen ich keine Daten erhoben habe.
Die ersten 12 Wochen habe ich dennoch täglich durchschnittlich 20% vom Kaloriensoll, dass fddb für mich vorschlägt, eingespart. Der niedrigste Wert lag bei 17%, der höchste bei 25%. Nur ein einziges Mal bin ich um etwa 300 kcal über mein Budget gekommen. Insgesamt bin ich damit sehr zufrieden- das Eßverhalten ist kontrolliert und vernünftig, und ich esse auch - wenn ich darauf achte - genug Eiweiß. Doch trotz fast 45000 eingesparter Kalorien hatte ich bis Ende des Jahres nicht die errechneten 6kg, sondern weniger als 3kg weniger auf der Waage.
Das war ganz schön frustrierend, aber ich habe mich damit getröstet, dass ich seit ebendieser Zeit Cortisonhaltige Tabletten nehmen musste, und diese wahrscheinlich stark Wasser einlagern. Also nicht aufgeben, weiter im Text.
Dennoch hat das Plateau dazu geführt, dass ich -ohne mich richtig dazu zu entscheiden- mein Defizit weiter erhöht habe. Seit drei Wochen muss ich die Tabletten nicht mehr nehmen und inzwischen liegt mein durchschnittliches Kaloriendefizit bei 35%. Da auch die Saison für Familienfeiern offenbar erst einmal vorbei ist, klappt das ganz gut, auch wenn 65% mir schwerer fallen als 80%. Aber es ist immer noch ab und zu ein Stück Schokolade drin. Alles gut.
Mit Absetzen der Tabletten gab es tatsächlich einen Sprung - 2,4kg weniger! Ist der Bann jetzt gebrochen?
Leider nein. Drei Wochen bei 65%, und die verzeichnete Abnahme (nach einer erneuten Spitze nach oben) ist 0,5kg. Das heißt, ich habe seit Oktober fast 80.000 kcal eingespart, und statt der rechnerisch möglichen 11kg nur etwa die Hälfte davon abgenommen.
Ok, da sind 25 undokumentierte Tage, in denen ich theoretisch über Bedarf gegessen habe - aber ganz sicher nicht im Umfang von 6kg... Ich mache zwar babybedingt gerade nicht sehr regelmäßig Sport, aber -ebenfalls babybedingt- sitze ich auch nicht den ganzen Tag untätig herum. Mindestens 60 Minuten Spaziergang täglich plus Bücken/Heben/Tragen eines 10kg-Bündels - klar da geht mehr. Aber ich trage mir keinerlei Aktivitätspunkte ein, müsste also in der fddb-Kategorie "überwiegend sitzend" alles in allem richtig verortet sein, wenn man annimmt, dass das dort errechnete "Soll" nicht nur den Grundumsatz umfasst.

Die Tendenz ist ja auch nach wie vor richtig. Nur eben viel langsamer als gedacht. Grummel.
Bleibt wohl nur eins: mehr Bewegung. Mehr Sport.

Meine Auseinandersetzung mit dem Buch erfolgt gründlich und ausführlich und kann hier nachgelesen werden. Was bisher geschah:

Vorspiel: Mein dickes Ich.
Teil 1: Um das Buch herumlesen.
Teil 2: Das Buch anschauen, aber noch nicht lesen, weil man ja eh weiß, was drin steht.
Teil 3: Das Buch lesen.
Teil 4: Fettlogik überwinden. 
Teil 4: Vom Lesen zum Handeln. 
Fettlogik überwinden. Teil 5: Zwischenbilanz nach 7 Wochen.